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Fachkräfte

Willkommen im Machmamit!-Fachkräftebereich! Hier erfahren Sie, was Kulturelle Bildung bedeutet und ob Ihr Angebot auf unsere Karte passt. Mit dem Ausstattungspaket und den neuen digitalen Vorlagen machen Sie sichtbar, dass Ihre Einrichtung ein Ort Kultureller Bildung ist. Einfach ausprobieren!

Ausstattungs­­paket

Mit dem Ausstattungspaket zeigen Sie, dass Sie Kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche unterstützen. Bestellen sie jetzt das analoge Paket oder nutzen sie unsere neuen digitalen Designs zum Selbergestalten – kostenfrei. Machen Sie mit!

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Mach­ma Fort­bildungen

Mit kostenlosen Fortbildungs­angeboten im Rahmen von „Machmamit!“ werden Fachkräfte der Kulturellen Bildung dabei unterstützt, Kinder und Jugendliche zielgruppengerecht, effektiv und sensibel anzusprechen.

20.11. Datenschutz, Kinderrechte und Co. – Datenschutzrechtliche Grundlagen für die Öffentlichkeitsarbeit in der Kulturellen Bildung
Online, 14-16 Uhr
In der Fortbildung werden die datenschutzrechtlichen Grundlagen für die Öffentlichkeitsarbeit in Einrichtungen der Kulturellen Bildung vermittelt. Im Fokus stehen das Recht am eigenen Bild sowie der Umgang mit Foto-, Video- und Tonaufnahmen von und mit Kindern und Jugendlichen. Zudem wird einen Überblick über Einwilligungen und Einverständniserklärungen gegeben.

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Kulturelle Bildung?!

Das heißt nichts anderes als: Kinder und Jugendliche entdecken durch Kunst, Kultur, Spiel und Medien, wer sie sind und was ihnen wichtig ist. Dabei experimentieren sie kreativ, finden heraus, wo sie hingehören und entwickeln ihre eigene Sicht auf die Welt.

Bilden – mit Kunst, Kultur, Medien und Spiel

Kulturelle Bildung passiert dann, wenn sich Kinder und Jugendliche mit Kunst, Kultur, Spiel oder Medien auseinandersetzen. Ausprobieren, Mitmachen und Entdecken sind hierbei wesentlich. Es geht darum, sich auszudrücken, neugierig zu sein und eigene Erfahrungen zu machen – freiwillig und mit Spaß. Dabei finden Selbstbildungsprozesse statt.

Fachkräfte Kultureller Bildung können Kinder und Jugendliche dabei begleiten, wichtige Erfahrungen zu machen und elementare Dinge über sich herauszufinden:

  • Wer sind sie und wie nehmen sie sich selbst wahr?

  • Wie gestalten sie das Miteinander, wie stehen sie zur Gruppe, zur Umgebung?

  • Wo fühlen sich Kinder und Jugendliche zugehörig?

  • Was bewegt sie und was ist ihnen wichtig?

  • Welche Haltungen entwickeln sie gegenüber der Welt?

  • Wie blicken sie auf ihre Umwelt und wie möchten sie diese mitgestalten?

Ständig und jederzeit

Kulturelle Bildung findet ganz unabhängig vom Ort zu ganz unterschiedlichen Anlässen statt:

  • in den Künsten, beim Musikmachen, Schauspielern, Tanzen oder Zeichnen;

  • in Mode, Architektur oder Alltagsgestaltung;

  • in Jugend- und Subkulturen wie HipHop, Parkour, Punk oder Cosplay;

  • digital, zum Beispiel auf Social Media oder im Gaming;

  • in Popkultur, z. B. mit Filmen, Serien, Comics oder Musik;

  • oder auch im Alltag – bei Festen, Ritualen oder durch Symbole.

Kulturelle Bildung bringt Ausdruck und gesellschaftliche Fragen zusammen

Kinder und Jugendliche setzen sich in der Kulturellen Bildung mit Themen auseinander, die für sie wichtig sind, zum Beispiel Freundschaft, Gerechtigkeit, Identität oder Zukunft. Hier können sie Gefühle und Gedanken zeigen, ihre Meinung äußern und darüber mit anderen ins Gespräch kommen. So verstehen sie sich selbst besser, erfahren etwas über andere Sichtweisen und entwickeln auch Mut, Dinge zu verändern.

Kulturelle Bildung zeigt: Wir sind Teil dieser Welt, und wir können sie mitgestalten.

Kulturelle Bildung ist politisch

Kulturelle Bildung ist deshalb auch immer politisch: Sie macht sichtbar, was junge Menschen bewegt und gibt ihnen die Möglichkeit, mitzureden und etwas zu verändern. Sie schafft Räume, in denen junge Menschen sich mit den Themen auseinandersetzen können, die sie wirklich interessieren. Themen aus ihrem Alltag, aber auch aus der Gesellschaft und einer global vernetzten Welt.

Dadurch wird klar: Jede*r kann sich ausdrücken, mitreden und etwas bewegen.

Kulturelle Bildung begleitet Menschen ein Leben lang und ist wichtig, egal wie alt man ist. Man muss dafür nicht ins Museum oder ins Theater gehen: Kulturelle Bildung kann überall und durch verschiedene Gelegenheiten angestoßen werden, zum Beispiel im Jugendzentrum, in der Nachbarschaft, beim Zocken, in der Familie oder beim Zeit verbringen mit Freund*innen. Sie kann geplant sein, aber auch einfach so entstehen.

Wobei findet Kulturelle Bildung statt?

  • In der Freizeit: zum Beispiel in der Tanzgruppe des Kulturvereins, beim Filmprojekt im Jugendclub, im Chor oder Orchester, in der Kunstschule oder Bibliothek. (Das nennt man „non-formale Bildung“.)

  • Im Alltag, ganz nebenbei: zum Beispiel beim Singen mit Freund*innen, beim Comic-Zeichnen im Schulheft oder beim Musikvideo-Schauen. (Das nennt man „informelle Bildung“.)

  • In Schule oder Kita: zum Beispiel im Musik- oder Kunstunterricht oder einer Theatergruppe. (Das nennt man „formale Bildung“.)

Wie funktioniert Kulturelle Bildung?

Es gibt verschiedene Wege, wie Kinder und Jugendliche Kulturelle Bildung erleben können:

  • Selber machen: Kinder und Jugendliche machen selber Kunst, malen, tanzen, spielen, filmen oder schreiben eigene Texte.

  • Zuschauen und zuhören: Sie schauen sich Theater an, hören Musik oder sehen sich Ausstellungen an, und denken darüber nach.

  • Sich austauschen: Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Erfahrungen sprechen über das, was sie erleben und lernen voneinander.

Oft passieren diese Dinge gleichzeitig. Kulturelle Bildung kann immer dann entstehen, wenn Kinder und Jugendliche kreativ sind, sich mit Kunst, Kultur, Medien und Spiel beschäftigen oder sich mit anderen darüber austauschen.

Kulturelle Bildung fördert Kinder und Jugendliche in vielen wichtigen Bereichen:

Kulturelle Teilhabe
Kinder und Jugendliche erfahren, dass sie Teil kultureller Gemeinschaften sind. Sie können in diesen Gemeinschaften Neues ausprobieren, sich einbringen, gemeinsam etwas gestalten und lernen, wie wir zusammenleben wollen.

Persönliche Entfaltung
Kulturelle Bildung hilft, sich selbst besser zu verstehen, zum Beispiel durch kreative Betätigung, persönliche Sinnsuche und die Auseinandersetzung mit Kunst, Medien und kulturellen Fragen.

Verantwortung übernehmen
Kulturelle Bildung macht deutlich, dass Kultur Werte und Normen widerspiegelt und dass wir gemeinsam unsere Lebenswelt, Umwelt und Gesellschaft mitgestalten können.

Ganz konkret werden dabei diese Kompetenzen gestärkt:

Kulturelle Kompetenzen
Zum Beispiel: Kultur verstehen, künstlerisch aktiv sein, eigene Ideen ausdrücken, kulturelle Symbole oder Zeichen verstehen und anwenden.

Soziale Kompetenzen
Zum Beispiel: Zuhören, gemeinsam an Projekten arbeiten, Rücksicht nehmen, Konflikte lösen, Verantwortung übernehmen.

Politische Kompetenzen
Zum Beispiel: Eine eigene Meinung entwickeln, sich einbringen, mitreden, Entscheidungen verstehen und die eigenen sowie andere Interessen vertreten.

Kulturelle Bildung braucht Angebote, die wirklich offen sind

Kulturelle Bildung bietet Räume, in denen junge Menschen mitgestalten, sich ausprobieren und ihre Persönlichkeit entwickeln können. Damit das gelingt, müssen die Angebote wirklich offen sein – für alle jungen Menschen, unabhängig von Herkunft, Wohnort, Schule, körperlichen Voraussetzungen oder dem Geld der Familie. Offenheit heißt dabei nicht nur „mitmachen dürfen“, sondern:

  • Die Orte sind gut erreichbar – räumlich, zeitlich und finanziell.

  • Barrieren werden aktiv abgebaut – auch soziale, sprachliche und kulturelle Hürden.

  • Junge Menschen werden willkommen geheißen, so wie sie sind.

Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen

Träger und Fachkräfte der Kulturellen Bildung leisten einen wichtigen Beitrag für eine demokratische, gerechte Gesellschaft. Dafür braucht es klare Grundsätze:

  • Bekenntnis zur Demokratie

  • Achtung der Menschen- und Kinderrechte

  • Eintreten für eine gerechte Verteilung von Ressourcen

  • Schutz vor Gewalt

Orte Kultureller Bildung sind gesellschaftliche Lernräume. Hier wird diskutiert, was Kultur ist, welche Perspektiven zählen und wie man mit Unterschiedlichkeit umgeht. Das heißt:

  • Vielfältige kulturelle Perspektiven werden bewusst miteinbezogen.

  • Normen und Maßstäbe werden diskutiert.

  • Angebote werden gemeinsam mit jungen Menschen und der lokalen Gemeinschaft weiterentwickelt.

Begleitung auf Augenhöhe

Junge Menschen sollen selbst entscheiden, mitgestalten und eigene Erfahrungen machen. Gleichzeitig brauchen sie verlässliche Unterstützung durch die Erwachsenen, die sie begleiten. Fachkräfte sorgen für beides: für Freiräume und für Halt.

10 Prinzipien für gute Kulturelle Bildung

  1. Freiwilligkeit: Junge Menschen entscheiden selbst, ob und wie sie mitmachen

  2. Partizipation: Kinder und Jugendliche gestalten aktiv mit. Sie können Entscheidungen mitbestimmen und Verantwortung übernehmen.

  3. Selbstwirksamkeit: Junge Menschen gestalten aktiv und erleben dabei: Ich kann etwas tun, etwas bewirken und mein Handeln zählt.

  4. Ganzheitlichkeit: Kulturelle Bildung spricht Körper, Geist und Gefühle an. Sie verbindet Denken, Fühlen und Handeln.

  5. Lebensweltbezug: Ausgangspunkt sind die Themen, Fragen und Ausdrucksformen, die für junge Menschen wichtig sind. Ihre Lebenswelt wird ernst genommen.

  6. Stärken sehen und Vertrauen geben: Im Mittelpunkt steht, was junge Menschen gut können und was in ihnen steckt. Sie bekommen das Vertrauen, dass sie ihren eigenen Weg gehen und dabei weiterkommen können.

  7. Vielfalt anerkennen und Perspektiven wechseln: Unterschiedliche Hintergründe und Sichtweisen werden wertgeschätzt. Vielfalt wird erlebbar gemacht und das Verstehen des eigenen Standpunkts und anderer Perspektiven gefördert.

  8. Offenheit, Ambiguität und Irritation: Nicht alles ist planbar oder eindeutig – Kulturelle Bildung lebt vom Unerwarteten, vom Zweifel und vom Staunen.

  9. Fehlerfreundlichkeit und Experimentieren: Fehler sind Teil des Lernens, Kinder und Jugendliche dürfen Ausprobieren ohne Leistungsdruck.

  10. Öffentlichkeit und Gemeinschaft: Kulturelle Bildung wird gemeinsam erlebt und sichtbar gemacht, in der Gemeinschaft und in der Öffentlichkeit.

Träger und Orte

Kulturelle Bildung kann an ganz verschiedenen Orten stattfinden – drinnen oder draußen, analog oder digital. In der Jugendarbeit, in Vereinen, in klassischen Kultureinrichtungen, im Skatepark oder in Nachbarschafts- oder Familienzentren. Viele Angebote entstehen dort, wo junge Menschen sich aufhalten oder gerne hingehen. An vielen Orten werden Kinder und Jugendliche von Fachkräften begleitet, die dafür ausgebildet sind. Orte und Einrichtungen, die kulturelle Bildungsarbeit leisten, sind zum Beispiel:

  • Kultureinrichtungen wie Theater, Museen oder Konzerthäuser

  • Kulturvereine wie Musik-, Tanz- oder Kunstvereine, interkulturelle Vereine oder Heimatvereine

  • Sozio- und Subkultur wie Festivals, Clubs, Netzwerke, Skateparks oder freie Projekte

  • Kulturelle Bildungseinrichtungen wie Musikschulen, Kunstschulen oder Tanzschulen

  • Bildungseinrichtungen wie Bibliotheken, Volkshochschulen oder Akademien, Schulen und Kita

  • Medien wie Radioprojekte, Makerspaces oder Medienwerkstätten

  • Jugendarbeit wie Spielmobile, Jugendzentren oder mobile Jugendarbeit

  • Begegnungsorte wie Familienzentren oder interkulturelle Treffpunkte

  • weitere Akteure wie Kommunen, kirchliche Einrichtungen oder Stiftungen

Formate und Rahmenbedingungen

Kulturelle Bildung kann unterschiedlich organisiert sein, je nach Ort, Zielgruppe oder Thema.

Nach Zeit:

  • Regelmäßig, zum Beispiel wöchentliche Kurse, AGs oder feste Gruppen

  • Einmalig, zum Beispiel Workshops, Aktionstage oder Veranstaltungen

  • Jederzeit nutzbar, zum Beispiel offene Ateliers, digitale Angebote, Museen oder Kulturorte mit freiem Zugang

Nach Zugang:

  • Offen für alle oder mit Anmeldung

  • In der Woche, am Wochenende oder in den Ferien

  • Allein oder in der Gruppe

  • Selbstorganisiert oder angeleitet

Kulturelle Bildung passiert nicht nur dort, wo man sie erwartet – also in Museen, Theatern oder Musikschulen. Sie entsteht auch an Orten, die auf den ersten Blick gar nichts mit „Kultur“ zu tun haben: auf dem Skateplatz, im Club, im Internet, im Jugendzentrum, im Park oder im Einkaufszentrum.

Überall dort, wo junge Menschen kreativ werden, sich austauschen oder etwas ausprobieren, kann Kulturelle Bildung stattfinden.

Für junge Menschen:
Kulturelle Bildung ist ein lebenslanger Prozess – Machmamit! möchte aber Angebote sichtbar machen, die sich an Kinder und Jugendliche unter 27 Jahre richten.

Offen für alle:
Schulen und Kitas sind wichtige Orte für Kulturelle Bildung – Machmamit! legt den Fokus aber auf außerschulische Angebote, die offen für alle Kinder und Jugendlichen sind

Mit Haltung statt Kommerz:
Natürlich darf Kulturelle Bildung etwas kosten. Wichtig ist aber: Die Angebote sollten nicht rein kommerziell sein, sondern pädagogisch begleitet, an den Grundprinzipien Kultureller Bildung orientiert und damit auch Zugänge für junge Menschen mit weniger Ressourcen bieten. Wer ein Produkt verkauft, ist auf anderen Plattformen besser aufgehoben.

Niemand ist perfekt:
Wir wissen: Viele Angebote entstehen mit wenig Geld, viel persönlichem Engagement oder im Ehrenamt. Natürlich kann nicht immer alles perfekt sein. Die Prinzipien der Kulturellen Bildung verstehen wir als gemeinsame Orientierung, nicht als Checkliste.

Spartenoffen:
Ein soziokulturelles Zentrum, in dem Beratungscafés stattfinden und das gleichzeitig Raum zum Filmen und Fotografieren bietet?
Eine Umweltstation, die Aktionstage organisiert, bei dem Kunst mit natürlichen Materialien gemacht wird?
Eine Gedenkstätte, die Geschichte mit kreativen Methoden vermittelt? Ein Familienzentrum mit einer generationenübergreifenden Upcycling-Werkstatt?
Ein Jugendzentrum mit Außenbereich, auf dem gespielt oder geskatet werden kann?

Solche und viele weitere Angebote sind herzlich willkommen. Machmamit! freut sich auf neue Einträge!

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Möglich­macher*innen

Was treibt Akteur*innen der Kulturellen Bildung bei ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen an? Machmamit! stellt vor: die Möglichmacher*innen.